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Warum die Frühjahrstrockenheit 2025 zur Belastungsprobe wird

Auch der Frühling 2025 zählte erneut zu den niederschlagärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Daran ändern auch die regionalen Regenfälle Anfang Juni wenig. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete, dass von März bis Mitte Mai nur rund ein Drittel der durchschnittlichen Regenmenge fiel – in manchen Regionen sogar noch weniger. Damit setzt sich ein besorgniserregender Trend fort: Bereits vier der letzten fünf Jahre waren deutlich zu trocken. Für die Landwirtschaft hat das drastische Folgen.

Besonders kritisch ist, dass die Trockenheit in der für viele Pflanzen entscheidenden Wachstumsphase eintritt: Ob eine Ernte erfolgreich ist, entscheidet sich oft schon im Frühjahr. Bleiben die Niederschläge in dieser Zeit aus, geraten vor allem Feldfrüchte wie Mais, Zuckerrüben oder Sommergetreide unter Stress. Diese Kulturen werden meist im Frühling ausgesät und benötigen in der Keimphase ausreichend Feuchtigkeit. Wenn die oberen Bodenschichten durch fehlenden Regen austrocknen, können die jungen Pflanzen mit ihren noch kurzen Wurzeln kein Wasser aus tieferen Schichten erreichen – das Wachstum stockt frühzeitig.

Trockene Ackerlandschaft mit Bäumen im Hintergrund

Mittel- bis langfristige Herausforderungen

Kuh frisst trockenes Heu

Auch mittel- bis langfristig erschwert die Trockenperiode im Frühjahr das Wachstum. Normalerweise greifen Pflanzen in regenarmen Zeiten auf die in tieferen Bodenschichten gespeicherte Feuchtigkeit zurück. Ist dieser Speicher jedoch aufgrund eines trockenen Frühjahrs nicht ausreichend gefüllt, kann schon ein kurzer Regenausfall zu erheblichen Ertragsverlusten führen.

Die Viehwirtschaft kämpft ebenfalls mit den Folgen. Auf vielen Wiesen wächst kaum Futter nach – die Landwirt:innen müssen mit Futterengpässen und steigenden Kosten rechnen. Zusätzlich kann Trockenheit die Nährstoffaufnahme der Pflanzen hemmen: Düngemittel wie Stickstoff oder Phosphor bleiben ungenutzt im Boden, was zu Nährstoffüberschüssen, Gewässerverschmutzung und erhöhten Treibhausgasemissionen führen kann.

Bio ist Teil der Lösung

Laut Umweltbundesamt sind potenziell rund 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland von Trockenstress betroffen. Die Entwicklung zeigt deutlich: Die Landwirtschaft steht zunehmend unter Druck, sich an klimatische Veränderungen anzupassen – durch wassersparende Anbaumethoden, standortgerechte Kulturen und eine vorausschauende Bewässerungsstrategie.

Übrigens: Ökologische Landwirtschaft fährt zwar niedrigere Erträge ein als die konventionelle Landwirtschaft. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen zeigt Bio-Anbau allerdings deutlich stabilere Erträge. Im Zuge der Klimakrise, die sich höchstwahrscheinlich weiter intensivieren wird, würde das eine Befürwortung von Bio-Anbau sein.

Quellen:

Trockenheit in Deutschland – Fragen und Antworten | Umweltbundesamt (zuletzt aufgerufen am: 13.06.2025)

Trockenheit in Deutschland: Wie ernst ist die Lage wirklich? (zuletzt aufgerufen am: 16.06.2025)

Vergleich: Stabilere Erträge im Öko-Landbau (zuletzt aufgerufen am: 24.06.2025)

Getreidefeld bei Abendrot