THE CULTURE OF RELATIONS

Die Verpackungsfrage ist längst zur Systemfrage geworden – für Hersteller:innen, Handel sowie Konsument:innen. Mehrwegmodelle, Pfandsysteme und zirkuläre Verpackungslösungen stehen hoch im Kurs – und zwar nicht nur als ökologische Notwendigkeit, sondern auch als Antwort auf gesellschaftliche Erwartungen. Laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts wünschen sich fast drei Viertel der Verbraucher:innen mehr Mehrweg-Angebote im Einzelhandel – bei Getränken, aber zunehmend auch bei Lebensmitteln und Trockensortimenten. 

Als Agentur, die seit Jahren Unternehmen mit klarer Nachhaltigkeitsstrategie begleitet, beobachten wir diese Entwicklung aus nächster Nähe. Mit Kunden wie der Bohlsener Mühle, MANI Bläuel und der Weltleitmesse BIOFACH sind wir in Projekte eingebunden, die zeigen, wie neue Verpackungslösungen in die Umsetzung kommen – und wie Kommunikation helfen kann, sie erfolgreich zu verankern. 

Snacken in der Pfandbox 

Drei Produktkategorien, 15 Märkte, vier Monate Praxistest: Die Bohlsener Mühle hat gemeinsam mit Edeka und dem Start-up CU Mehrweg untersucht, wie sich Kekse, Müsli und Convenience-Produkte in einem Mehrwegsystem vertreiben lassen. Die Resonanz war eindeutig – insbesondere bei den Convenience-Produkten, wie dem Couscous-Linsen-Salat, im Mehrwegbecher. Der Vertriebsweg über den Leergutautomaten schließt den Kreislauf und funktioniert für Konsument:innen wie Handel gleichermaßen reibungslos. Ein Beispiel dafür, dass Mehrweg auch für das Trockensortiment funktionieren kann – wenn Produkt, Konzept und Kommunikation stimmen. 

Olivenöl im Mehrwegkreislauf 

Unser langjähriger Kunde, der griechische Bio-Pionier MANI Bläuel, zeigt, wie Mehrweg auch bei Speiseöl gelingt: Das Bio-Olivenöl „Selection“ gibt es jetzt in der 0,5-Liter-Pfand-Glasflasche. In Kooperation mit dem Mehrweg-Dienstleister dotch entsteht so echte Kreislaufwirtschaft – mit Rückgabe, Reinigung und Wiederbefüllung. Der ökologische Vorteil ist klar belegt: MANI spart durch die Teilnahme am dotch Mehrwegsystem bis zu 50 % CO2 gegenüber Einweg bei Verpackungen ein. Das entspricht einem zukünftigen Einsparpotential von bis zu 90 t CO2 im Vergleich zu 1 Mio. Einwegflaschen (Typ Dorica).   

Bühne für nachhaltige Verpackung 

Dass das Thema inzwischen in der Breite der Branche angekommen ist, zeigt sich auch auf der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel BIOFACH. Wir begleiten die Messe kommunikativ – und bringen solche Zukunftsthemen auf die Bühne. Seit letztem Jahr gibt es den neu konzipierten Themenpavillon „Nachhaltige Verpackungslösungen“. Ein Ort für Austausch, Lösungen und Perspektiven – auch für uns als Agentur ein relevantes Feld, in dem sich Kommunikation und Transformation unmittelbar berühren. 

Warum wir darüber sprechen? 

  • Mehrweg braucht mehr als gute Systeme. Es braucht Akzeptanz, Sichtbarkeit und Dialog – bei Verbraucher:innen, im Handel und in der öffentlichen Debatte. 
  • Mehrweg ist kein kurzfristiger Trend. Es ist ein zentraler Hebel für die Bio-Transformation und ein konkreter Beitrag zu Ressourcenschonung und Klimaschutz. 
  • Unsere Projekterfahrungen zeigen: Mehrweg ist übertragbar – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Was beim Olivenöl in der Pfandflasche gelingt, kann auch beim Müsli oder Snack im Mehrwegbecher funktionieren. Vorausgesetzt, Hersteller und Handel ziehen an einem Strang und binden die Konsument:innen aktiv in den Wandel ein. 

 

Was bleibt? Nachhaltige Verpackungslösungen lassen sich nicht über Nacht umsetzen. Ihr Erfolg braucht Zeit – und ein ausgewogenes Zusammenspiel aus Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Funktionalität.  

Wir schätzen den Mut unserer Kund:innen, neue Wege zu gehen – und begleiten sie gerne auf ihrem „Mehrweg“.